„Ich will Gärtner werden!“ Die Entscheidung für den Wunschberuf ist gefallen - doch wie findet man einen passenden Ausbildungsplatz in der Nähe? Welche Spezialisierungen gibt es und was muss man mitbringen? Infos und Tipps zur Ausbildungsplatzsuche, zur Wahl des Ausbildungsbetriebs und zur erfolgreichen Bewerbung.
Wer sich für eine Gärtnerausbildung entschieden hat, sollte sich zunächst überlegen, welcher Tätigkeitsbereich und welche Aufgaben ihn besonders interessieren. Diese sind im Gartenbau nämlich sehr vielseitig. Aus diesem Grund haben angehende Gärtnerinnen und Gärtner die Wahl zwischen sieben verschiedenen Fachrichtungen. Während sich Zierpflanzengärtner im Gewächshaus um die Produktion und den Verkauf von Zimmer-, Beet- und Balkonpflanzen kümmern, sind Friedhofsgärtner vor allem an der frischen Luft unterwegs, um Grabflächen zu gestalten und zu pflegen. Ihre Kollegen im Obst- und Gemüsebau trifft man ebenfalls häufig draußen, wo sie auf den Anbauflächen u. a. neue Obstbäume pflanzen oder sich um die Ernte kümmern. Staudengärtner sind die Experten, wenn es um die Anzucht von Pflanzen geht und wissen genau, welche Sorten sich für welchen Standort eignen. Genau wie Baumschulgärtner geben sie ihr Wissen im Verkauf und der Beratung an ihren Kunden weiter. Und dann sind da noch die Garten- und Landschaftsbauer. Sie sind zur Stelle, wenn es beispielsweise darum geht, einen Baum zu pflanzen, einen Teich anzulegen oder einen Weg zu pflastern.
Für alle Fachrichtungen gilt, dass es sich um eine duale Ausbildung handelt. Das heißt, als Auszubildender verbringt man einen Teil der Ausbildung im Betrieb und einen Teil in der Berufsschule, wo das theoretische Grundlagenwissen vermittelt wird. Ob der Unterricht an bestimmten Tagen in der Woche oder in Blockform stattfindet, hängt von der jeweiligen Berufsschule ab. Auch wenn rechtlich kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben ist, stellen die meisten Ausbildungsbetriebe überwiegend Bewerber mit mittlerem Bildungsabschluss oder Hauptschulabschluss ein. Regulär dauert die Ausbildung drei Jahre. Wer bereits eine Berufsausbildung abgeschlossen hat oder über ein (Fach-)Abitur verfügt, kann die Zeit um bis zu ein Jahr verkürzen.
Egal, auf welche Fachrichtung die Wahl fällt - das Wichtigste ist ein grundlegendes Interesse an Pflanzen und Natur. Auch wenn Gärtner heute in vielen Bereichen auf Maschinen und moderne Automatisierungstechnik zurückgreifen können: Geschickte Hände sind von Vorteil, denn sie halten Pflanzen, Erde, Bindematerial und verschiedenste Werkzeuge im Laufe eines Arbeitstages - mehr Abwechslung geht kaum. Körperliche Fitness kommt mit dem Arbeitsalltag ganz von selbst. Schließlich ist man täglich in Bewegung.
Eine gute Möglichkeit, um einen realistischen Eindruck vom Arbeitsalltag zu erhalten, ist ein Praktikum. Viele Ausbildungsbetriebe bieten Interessierten die Möglichkeit, im Rahmen eines Schüler- oder Ferienpraktikums hinter die Kulissen zu schauen. So kann man nicht nur herausfinden, ob der Beruf den eigenen Vorstellungen entspricht, sondern sammelt auch Erfahrungen, die sich positiv bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz auswirken.
Es lohnt sich, früh mit der Suche nach Ausbildungsplätzen zu beginnen. Größere Unternehmen oder Behörden schreiben oft schon eineinhalb Jahre vor Beginn des Ausbildungsjahres aus. Welcher Betrieb am besten zu einem passt, hängt dabei auch von den eigenen Vorlieben ab. Während in kleinen Betrieben der Kontakt zu den Vorgesetzten häufig sehr eng ist, gibt es dort oft weniger Auszubildende. In jedem Fall lohnt es sich, sich vorab zu erkundigen, welche Perspektiven nach der Ausbildung warten und wie die Chancen auf eine Übernahme stehen. Ein Indiz für eine gute Ausbildung ist die individuelle Betreuung der Azubis. Bewerber sollten sich deshalb im Vorfeld informieren, ob ihnen als Azubi ein fester Ansprechpartner im Team oder der Abteilung zur Seite gestellt wird, an den sie sich wenden können, wenn sie Unterstützung benötigen oder Fragen haben.
Für eine erfolgreiche Bewerbung gilt: Vorbereitung ist alles! Wer in der schriftlichen Bewerbung und im persönlichen Gespräch zeigt, dass er sich bereits mit dem Beruf und dem Betrieb auseinandergesetzt hat, kann damit punkten. Und natürlich fällt es so auch viel leichter, die eigene Motivation für die Ausbildung zu begründen, nach der beim Vorstellungsgespräch in aller Regel gefragt wird. Darüber hinaus sollte auf Pünktlichkeit sowie ein freundliches Auftreten mit sauberer Kleidung geachtet werden. Und keine Sorge, wenn vor dem Gespräch der Bauch vor Nervosität grummelt - eine gewisse Aufregung ist ganz normal, das wissen auch die Betriebe.
Ausführliche Informationen zu den einzelnen Fachrichtungen der Gärtnerausbildung sowie eine Ausbildungsdatenbank mit über 4.000 Ausbildungsbetrieben: www.beruf-gaertner.de
Quelle: Das Grüne Medienhaus
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