Januar | 10.01.2024

Staude des Jahres 2024

Wo Weiderich wächst, leuchtet sein sommerlicher Flor in diversen Rosatönen - und zwar wochenlang. Dabei ziehen die aufragenden Blütenkerzen nicht nur Blicke, sondern auch Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten magisch an.

Diverse Rosa-Nuancen geben im Sortiment der Weideriche den Ton an.

Diverse Rosa-Nuancen geben im Sortiment der Weideriche den Ton an. / Foto: GMH/Banse

Die Staude des Jahres 2024 ist Blut-Weiderich (Lythrum salicaria) - eine heimische Art, die hierzulande im Sommer dunkelrosa blüht. Meist wächst sie in der Natur an feuchten und nährstoffreichen Standorten: An Uferzonen, auf nassen Wiesen und in Böden, die zeitweise auch überschwemmt sein können, schlägt die Wildstaude bevorzugt Wurzeln. Hat Blut-Weiderich sich erst einmal etabliert, versamt er sich selbst. Seine rund einen Meter hohen Blütenkerzen in Purpurrosa leuchten von Juli bis September und sind nicht zu übersehen.

Der heimische Blut-Weiderich gedeiht auch im Garten - ebenso wie der Ruten-Weiderich (Lythrum virgatum). Staudengärtnereien haben rund 20 verschiedene Auslesen beider Weideriche im Sortiment. Die gängigsten wurden im Rahmen der Staudensichtung 2019 an zehn verschiedenen Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz gepflanzt und 2022 bewertet. Professor Dr. Bernd Hertle leitet den Arbeitskreis Staudensichtung im Bund deutscher Staudengärtner und konnte mit seinen Kollegen nach Abschluss der Sichtung überwiegend gute und sehr gute Noten vergeben: „Wir waren uns einig, dass das Sortiment an Lythrum insgesamt sehr zuverlässig und robust ist.“ Passend dazu blühen die meisten Sorten in Pink und unterstreichen damit die rosigen Aussichten für die Verwendung der Gattung im Garten.

Während der Blut-Weiderich zu den heimischen Wildstauden zählt, reicht das natürliche Verbreitungsgebiet des Ruten-Weiderichs ursprünglich von Italien, über Südosteuropa bis nach Westasien. In ihren Ansprüchen ähneln sich beide Arten, erzählt der Experte mit dem Lehrgebiet Freilandzierpflanzen an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf: „Sie brauchen einen möglichst sonnigen Standort und feuchte, nährstoffreiche Böden. Vor allem die Sorten des Blut-Weiderichs überstehen vorübergehende Trockenheit ganz gut, wenn der Boden eher lehmig ist und Wasser gut speichert.“ Frosthart sind beide Arten. Wer seine Stauden gerne unter Kontrolle hat, wird den Ruten-Weiderich vielleicht sogar bevorzugen: Er neigt nicht zur Selbstaussaat, während der Blut-Weiderich reichlich Samen bildet. In naturnahen Gärten ist diese Dynamik zwar oft erwünscht, es lässt sich aber verhindern, indem Verblühtes konsequent abgeschnitten wird.

Zu sehen gibt es in einem mit Lythrum bepflanzten Beet immer etwas, denn die Gattung ist zur Blütezeit ein Insektenmagnet. Für Bienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen bieten die Blütenkerzen wertvollen Nektar - wo Weideriche wachsen, summt, brummt und flattert es. Bei einigen Insekten stehen nicht nur die Blüten, sondern auch die Blätter auf dem Speiseplan: Wer an seinem Blut-Weiderich die ein oder andere Raupe entdeckt, sollte gelassen bleiben. Gut möglich, dass sich daraus ein Nachtpfauenauge entwickelt. Für die Raupen dieses Nachtfalters gelten die Blätter von Lythrum salicaria als wichtige Futterpflanze. Da Weiderich nicht jedem Tier schmeckt und er beispielsweise von Schnecken verschont wird, lässt sich die ein oder andere Raupe an den robusten Pflanzen problemlos tolerieren und beobachten, welcher Falter sich daraus entwickeln wird.

Geeignete Begleiter sollten so wie Lythrum auf nährstoffreichen, eher feuchten und sonnigen bis halbschattigen Standorte gedeihen: Selbst wenn Pflanzen für sandige und durchlässige Böden daher naturgemäß ausscheiden, bleibt die Vielfalt geeigneter Arten und Sorten groß genug, erzählt der Experte: „Zu Lythrum empfehle ich Pflanzen, die mit ihrer Blütenform im Kontrast zu den aufrechten Kerzen stehen. Die Schirme der Doldenblütler zum Beispiel, so wie die Rote Engelwurz (Angelica gigas) oder die Himalaya Silge (Selinum tenuifolium).“ Auch aus anderen Pflanzenfamilien empfiehlt Hertle Pflanzpartner: „Die Schirm-Aster (Aster umbellatus) passt zu Lythrum und lässt sich mit ihren weißen Blüten sehr gut kombinieren. Es gibt aber auch Kandidaten aus Gattungen, die eigentlich für trockenheitstolerante Arten bekannt sind: Eryngium bietet mit dem Palmlilien-Mannstreu (Eryngium yuccifolium) eine Art, die feuchtere Böden braucht und auch unter den Schafgarben gibt es mit der Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica) eine Vertreterin, die gut zum Weiderich passt.“

Quelle: Das Grüne Medienhaus

Fachgerechte Pflege, Bewässerung und Bodenkunde prägen den Arbeitsalltag im Gartenbau. / Foto: GMH

November | 20.11.2025

Von der Saat bis zur Ernte

weiterlesen

Herbstliche Blütenpflanzen schaffen eine stimmungsvolle Atmosphäre und zeigen den Herbst in seiner ganzen Farbenpracht. / Foto: GMH/FGJ

September | 03.09.2025

Herbst als farbenfrohe Jahreszeit

weiterlesen

Ein bunter Mix aus Blumen und Stauden verwandelt Balkon oder Terrasse in ein blühendes Paradies, das den Sommer über in voller Pracht erstrahlt. / Foto: GMH/FGJ

April | 28.04.2025

Blumenparadies auf dem Balkon verlängern

weiterlesen

Nach der Schule ins Berufsleben starten - mit einer Ausbildung im Gartenbau, die Theorie und Praxis vereint. / Foto: GMH

April | 16.04.2025

Startschuss für Grüne Karriere

weiterlesen

„Hummels Beste“ in Pink / Foto: Volmary

April | 01.04.2025

Pflanze des Jahres

weiterlesen

Wer seine Balkonkästen und Pflanzkübel für den Sommer herrichtet, sollte nicht an frischem, lockerem und hochwertigem Pflanzsubstrat sparen. / Foto: GMH/BVE

März | 21.03.2025

Mit Energie in die neue Saison

weiterlesen

V.l.: Vizepräsident Uli Natterer, Präsident Gerhard Hugenschmidt, Schatzmeister Berthold Klumpen, Vizepräsident Stefan Emert

März | 06.03.2025

Im Amt bestätigt

weiterlesen

Kurze Mikropause zwischendurch - der Blick vom grauen Monitor auf grüne Pflanzen entspannt. / Foto: GMH/FvRH

März | 05.03.2025

Büro­begrünung

weiterlesen

Die Bellis-Blüten in Weiß, Rosa und Rot bringen Farbe ins Haus. / Foto: GMH/BVE

Februar | 27.02.2025

Der Frühling lädt ein

weiterlesen

Der Internationale Frauentag ist der perfekte Anlass, um Wertschätzung und Anerkennung zu zeigen. / Foto: GMH/BVE

Februar | 24.02.2025

Blumen zum Frauentag

weiterlesen

Eine beeindruckende Vielfalt an bunten Frühjahrsblühern wartet in den Gärtnereien darauf, Gärten und Balkone in farbenfrohe Oasen zu verwandeln. / Foto: GMH/FGJ

Februar | 14.02.2025

Gärtner stehen in den Startlöchern

weiterlesen

Bäume, Sträucher und Gehölze sollten im Herbst gepflanzt werden. Dann bleibt Zeit, sich an den neuen Standort zu gewöhnen und ihr Wurzelsystem auszubilden, bevor sie im Frühjahr frisch austreiben. / Foto: GMH/BVE

August | 19.08.2024

Herbstzeit ist Pflanzzeit

weiterlesen

Angehende Gärtnerinnen und Gärtner können einen wichtigen Beitrag zum Schutz unseres Klimas leisten. / Foto: GMH

Juli | 05.07.2024

Pflanzen für die Zukunft

weiterlesen