Gartenbau

Die sieben Fachsparten

In Deutschland bewirtschafteten im Jahr 2016 insgesamt 27.200 Betriebe eine gärtnerische Nutzfläche von 229.000 Hektar. Damit sank die Anzahl der Betriebe mit Anbau von Gartenbauerzeugnissen gegenüber 2010 (35.700) um nahezu ein Viertel. Gleichzeitig stieg die gärtnerische Nutzfläche gegenüber 2010 um 5.600 Hektar. Die durchschnittlich bewirtschaftete gärtnerische Nutzfläche je Betrieb stieg dadurch von 6,3 Hektar (2010) auf 8,4 Hektar im Jahr 2016.

Auf der gärtnerischen Nutzfläche werden Gemüse, Obst, Blumen und Zierpflanzen, Baumschulerzeugnisse, Heil- und Gewürzpflanzen sowie Speisepilze angebaut. Der überwiegende Teil der gesamten gärtnerischen Nutzfläche entfiel dabei mit 130.000 Hektar auf den Gemüseanbau einschließlich Erdbeeren (57%). Auf einer Freilandfläche von rund 64.000 Hektar wurden im Jahr 2016 Baum- und Beerenobst einschließlich Nüsse angebaut, gefolgt von Freilandflächen für Baumschulkulturen mit 19.300 Hektar, Anbauflächen für Blumen und Zierpflanzen mit 7.300 Hektar sowie Heil-, Duft-, und Gewürzpflanzen mit 7.100 Hektar. Die restliche gärtnerische Nutzfläche von 1.200 Hektar verteilt sich auf Gartenbausämereien, Dauerkulturflächen unter hohen begehbaren Schutzabdeckungen sowie Produktionsflächen für Speisepilze. Die Gartenbauprodukte wurden überwiegend im Freiland angebaut (98%), die gärtnerische Nutzfläche in Gewächshäusern sowie unter hohen begehbaren Schutzabdeckungen belief sich nur auf 4.100 Hektar.

Den zweitgrößten Anteil an der gärtnerisch genutzten Fläche hatte mit 38.900 Hektar (17%) Baden-Württemberg. Bei 8.400 Betrieben ergibt das eine durchschnittliche gärtnerische Nutzfläche von 4,6 Hektar.

(Quelle: Statistisches Bundesamt, aktuellste Erhebung Stand 2023)

Zierpflanzenbau

In Gewächshäusern und im Freiland produzieren die Zierpflanzengärtner ein umfangreiches Sortiment an blühenden und grünen Topfpflanzen, Schnittblumen sowie Beet- und Balkonpflanzen für alle Einsatzbereiche beim Verbraucher.

Um die Verkaufsreife termingerecht zu erreichen, nutzen die Gärtner moderne Technik. Klimaführung, Bewässerung, Düngung, Belichtung, Schattierung und Verdunklung werden oft vollautomatisch gesteuert. Nach Ernte und Aufbereitung sowie Sortierung und Kennzeichnung erfolgt die Vermarktung neben der in der eigenen Gärtnerei über Blumengroßmärkte und den Großhandel an Gartencenter, Einzelhandelsgärtnereien, Blumengeschäfte und andere Anbieter.

Friedhofsgärtnerei

Friedhöfe sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Kultur. Sie sind vielgenutzte, wohnungsnahe und artenreiche Grünräume und sorgen in der Stadt für Ruhe und Besinnung. Als Teil des innerstädtischen Grüns sind sie auch wichtige Rückzugsinseln für Tiere und Pflanzen.

Der Wandel in der Bestattungskultur geht auch an den Friedhofsgärtnern nicht spurlos vorüber. Der Trend zu einer Anonymisierung auf dem Friedhof nimmt zu. Die stetig steigende Anzahl von Verbrennungen hat zu einer Nachfrage nach mehr kleineren Gräbern geführt. Diese Entwicklung wurde schon vor einiger Zeit erkannt und so kann man den Hinterbliebenen vielfältige Möglichkeiten einer würdigen, attraktiven, aber auch preisgünstigen Bestattungsart anbieten. Mit der Dauergrabpflege, der Bestattungsvorsorge sowie der Trauerfloristik wird hierzu ein wichtiger Beitrag geleistet.

Baumschulen

Privatkunden finden in Baumschulen nicht nur ein breites und tiefes Sortiment, sondern erhalten dort auch die notwendige fachliche Beratung zu den hochwertigen Gehölzen und Pflanzen. Zum Angebot gehören Laub- und Nadelgehölze wie Allee- und Parkbäume, Zier-, Blüten- und Obstgehölze, aber auch Bodendecker und Rosen sowie Hecken- und Kletterpflanzen. Abnehmer der Gehölze der Baumschulen sind außerdem Betriebe des Garten- und Landschaftsbaus für den Einsatz bei Gartengestaltung und Co. oder Gartencenter sowie Städte und Gemeinden.

Staudengärtnerei

Stauden haben als Nahrungsquelle für Bienen, Schmetterlinge und weitere Insekten einen zunehmend hohen Stellenwert. Es gibt sie in vielen Arten und Sorten. Das breite Spektrum dieser ausdauernden, nicht verholzenden Pflanzen umfasst neben Prachtstauden auch das Reich der Gräser, Farne sowie der Sumpf- und Wasserpflanzen. Ihre Vielfalt erlaubt weitreichende Einsatzmöglichkeiten in Gärten, öffentlichem Grün und bei Rekultivierungsmaßnahmen. Die Ausbildung in dieser Sparte erfordert weitreichende Kenntnisse der unzähligen Pflanzenarten, auch die verschiedenen Vermehrungsarten stellen hohe Ansprüche.

Gemüsebau

Der heimische Anbau von Gemüse sorgt ganzjährig für ein vielfältiges Angebot mit bester Qualität und Frische. „Aus der Region für die Region“ prägt diese Fachsparte.

Hohe Umweltstandards garantieren eine gesunde Ernährung der Verbraucher bei gleichzeitiger Schonung des Naturhaushaltes. Auch hier haben sich die Betriebe in den letzten Jahrzehnten spezialisiert. Von der Tomatenproduktion unter Glas über die Erzeugung von Speisepilzen bis hin zum feldmäßigen Anbau einzelner Gemüsearten hat die Sparte zu Betriebsstrukturen gefunden, die auch im internationalen Vergleich die Wettbewerbsfähigkeit sichert.

Obstbau

Der heimische Anbau von Obst sorgt für ein vielfältiges Angebot mit bester Qualität und Frische. Hohe Umweltstandards garantieren eine gesunde Ernährung der Verbraucher bei gleichzeitiger Schonung des Naturhaushaltes. Auch hier haben sich die Betriebe in den letzten Jahrzehnten spezialisiert. Von feldmäßigen Anbau einzelner Obstarten hat die Sparte zu Betriebsstrukturen gefunden, die auch im internationalen Vergleich die Wettbewerbsfähigkeit sichert.

Die Interessen der hessischen Obstbau-Betriebe vertritt der Hessische Landesverband für Erwerbsobstbau e.V.

Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau

Landschaftsgärtner bauen, gestalten und pflegen die Umwelt von morgen - ob bei der Entstehung von Grünanlagen und Parks, dem Bau und der Umgestaltung von Gärten und Außenanlagen, der Begrünung von Fassaden, Hinterhöfen und Dächern oder dem Errichten von Sport- und Spielplätzen.